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Symphonische Orchester der Musikschule Linz

24. 6. 2025 | Gesellschaftssaal des Kurhauses Aurora

Interreg EU Deutsch

Programm:

Antonín Dvořák
Serenade für Streicher in E-Dur, op. 22

  • Moderato

  • Tempo di Valse


Wolfgang Amadeus Mozart
Violinkonzert G-Dur (KV 216)

    1. Satz – Allegro
      Ann-Sophie Schöggl – Violine


Bohuslav Martinů
Konzert für Oboe und kleines Orchester

  • 3. Satz – Poco allegro
    Magdalena Furtmüller – Oboe


Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Flöte und Harfe C-Dur (KV 299)

  • Allegro

  • Andantino

  • Rondeau – Allegro
    Catrin Stepanek – Flöte
    Julia Kräuter – Harfe


Johann Strauss
Kaiserwalzer, op. 437


Werkbeschreibungen:

Antonín Dvořák (1841–1904) komponierte seine Serenade für Streicher in E-Dur im Frühjahr 1875 – in einer Zeit, in der sich seine ersten kompositorischen Erfolge einstellten. Ursprünglich waren Serenaden musikalische Huldigungen, wie sie von verliebten Kavaliere unter den Fenstern ihrer Angebeteten dargeboten wurden. In instrumentaler Form entwickelte sich die Serenade zu einem zyklischen Werk, das ein solches abendliches Konzert nachempfindet. Die fünf Sätze dieses Werkes sind ein reizvolles Beispiel für Dvořáks unerschöpfliche Einfallskraft. Die Komposition ist zugänglich, freudig und konkurriert in der Beliebtheit mit der drei Jahre später entstandenen Serenade in d-Moll für Blasinstrumente, op. 44. Die Uraufführung der Serenade in E-Dur fand am 10. Dezember 1876 im Prager Žofín unter der Leitung von Adolf Čech statt. Es spielte ein vereinigtes Orchester des tschechischen Provisorischen und des deutschen Ständetheaters, das unter dem Namen „Philharmonie“ auftrat. Im April des folgenden Jahres sorgte Leoš Janáček für eine Aufführung in Brünn. In der Saison 1879/80 war eine Aufführung durch die Wiener Philharmoniker angekündigt, kam jedoch nicht zustande. Erst nach der Wiener Erstaufführung von Dvořáks Violinkonzert erklang die Serenade in E-Dur am 9. Dezember 1883 erstmals in Wien – im Rahmen eines Zyklus, organisiert vom Cellisten der Hofoper, Theobald Kretschmann, einem gebürtigen Vinořer bei Prag.

Bohuslav Martinů (1890–1959) schrieb sein Konzert für Oboe und kleines Orchester im Jahr 1955 während seines Aufenthalts in Nizza. Es war eine Auftragskomposition für den Oboisten Jiří Tancibudek (1921–2004), der seine Karriere in Brünn und Prag begonnen hatte und später Solooboist der Tschechischen Philharmonie war. 1950 verließ er aus politischen Gründen die Tschechoslowakei und wurde auf Empfehlung von Sir John Barbirolli nach Sydney berufen, um an der dortigen Musikhochschule eine Oboenklasse aufzubauen. Von 1953 bis 1964 war er Solooboist des Melbourne Symphony Orchestra. Martinů komponierte das Werk, um seinem Landsmann den Weg zu einer neuen Solokarriere zu ebnen. Die Uraufführung fand am 8. August 1956 in Sydney mit dem Sydney Symphony Orchestra unter der Leitung von Hans Schmidt-Isserstedt statt. Das Konzert folgt der klassischen dreisätzigen Struktur: Der erste Satz wirkt wie eine freie Fantasie, der zweite ist ernst und episodenreich, und der dritte beginnt tänzerisch und endet dramatisch. Im Jahr 2025 war das Oboenkonzert Pflichtstück für das Finale im Fach Oboe beim Internationalen Musikwettbewerb des Prager Frühlings.

Im letzten Viertel des Jahres 1775 komponierte der neunzehnjährige Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) in Salzburg drei von seinen fünf gesicherten Violinkonzerten. Mozart selbst beherrschte das Violinspiel hervorragend, und die freie Formstruktur sowie die Ausdruckstiefe der Werke belegen sein tiefes Verständnis für das Instrument. 1769 wurde er (zunächst ohne Gehalt) Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle und trat auch außerhalb seiner Heimatstadt als Solist auf. Er konnte italienischen Virtuosen zuhören und von ihnen lernen. Streichinstrumente waren damals in Salzburg besonders beliebt; neben zahlreichen Violinkonzerten gab es auch solistische Passagen in Divertimenti und Serenaden. Vermutlich wurden Mozarts Violinkonzerte von Antonio Brunetti aus Neapel oder dem Salzburger Johann Anton Kolb gespielt. Mozart schätzte Brunettis Spiel sehr und überließ ihm oft die Solopartien, wenn er sie nicht selbst spielte. Der Mozart-Biograf Alfred Einstein stellte sich die Frage, was in jenem Vierteljahr geschehen war, das zu einer solchen Vertiefung von Mozarts kompositorischem Können führte. In Bezug auf das Violinkonzert G-Dur, KV 216, bemerkte Einstein, dass hier „das Begleitorchester zu sprechen beginnt und eine neue, intime Beziehung zum Solisten aufbaut. Wenn es ein Wunder in Mozarts Werk gibt, dann ist es die Entstehung dieses Konzerts.“

Mozarts Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur, KV 299, entstand während seines Aufenthalts in Paris im Jahr 1778. Mozart – insbesondere sein Vater Leopold – erwartete von dieser Reise den Eintritt in die bedeutenden musikalischen Kreise der französischen Hauptstadt. Da Leopold ihn nicht begleiten konnte, reiste Mozarts Mutter mit. Die Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht, und die Reise endete tragisch mit dem Tod der Mutter am 3. Juli 1778. Während seines Aufenthalts schrieb Mozart unter anderem die „Pariser“ Sinfonie, ein Streichquartett, Ballettmusik zu Les petits riens, mehrere Sonaten und Variationen. Das Konzert für Flöte und Harfe entstand im April 1778 und wurde für den Herzog von Guînes und dessen Tochter geschrieben. Der Kontakt kam über Baron von Grimm zustande, einen Journalisten und Diplomaten, auf dessen Hilfe sich die Mozarts viel versprachen. In einem Brief vom 14. Mai 1778 schrieb Mozart, dass er der Tochter Kompositionsunterricht gab: „Sie spielt ausgezeichnet Harfe, ist sehr talentiert und geistreich, besitzt ein unvergleichliches Gedächtnis – sie spielt ungefähr 200 Stücke auswendig. Sie selbst bezweifelt jedoch, ob sie Talent zum Komponieren hat – besonders was Ideen betrifft.“ Mozart ergänzt: „Sonst ist alles umsonst, denn ich kann ihr keine Ideen geben.“ Der Herzog selbst spielte hervorragend Flöte, und Mozart rechnete fest mit einem Honorar. Doch am 31. Juli beklagte er sich, dass der Herzog das Werk seit vier Monaten besäße, ohne es bezahlt zu haben – eine weitere Enttäuschung in Paris. Die Harfe war damals in der Pariser Oberschicht ein modisches Instrument, und auch die Querflöte erfreute sich großer Beliebtheit. Obwohl Mozart beiden Instrumenten nicht allzu zugetan war, erwies sich ihre Kombination als klanglich ideal. Obwohl das Werk für Amateure geschrieben wurde, erfordert es technische Meisterschaft und Ausdrucksstärke – weshalb es von vielen Virtuosen ins Repertoire aufgenommen wurde.

Das Jahr 2025 steht im Zeichen des 200. Geburtstags von Johann Strauss (Sohn) (1825–1899), dessen Musik trotz tiefgreifender ästhetischer Wandlungen und veränderter Aufführungspraxis nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt hat. Der „Walzerkönig“ überwand mit seinen originellen Einfällen, motivischer Arbeit und harmonischer Raffinesse die Grenzen der sogenannten Unterhaltungsmusik. Eines seiner berühmtesten Werke ist der Kaiserwalzer, op. 437. Die Komposition entstand zur Eröffnung eines neuen Konzertsaals in Berlin am 19. Oktober 1889. Zwei Tage später, am 21. Oktober, dirigierte Strauss das Werk selbst unter dem Titel Hand in Hand, was die politische Verbundenheit zwischen den Herrscherhäusern Österreichs und Deutschlands symbolisieren sollte. Der heutige Titel geht vermutlich auf eine Anregung des Berliner Verlegers Fritz Simrock zurück. Die Wiener Erstaufführung fand am 11. November desselben Jahres unter der Leitung von Carl Michael Ziehrer statt – jedoch in dessen eigener Instrumentation. Strauss war darüber verärgert und stellte am 24. November im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins seine authentische Fassung vor. Die Konkurrenz der beiden Komponisten trug nur zur raschen Popularität des Werkes bei.

Fotogalerie
Autor der Fotos © David Peltán
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